Textiles Handwerk gehört zu den ältesten Gewerben überhaupt. Mit der Entwicklung von Webmaschinen im 18. Jahrhundert begann die erste industrielle Revolution. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts zieht die Textil- und Bekleidungsindustrie als Karawane um den Erdball und treibt die Globalisierung mit voran. Im 21. Jahrhundert geht es um neue Faserstoffe, soziale Arbeitsbedingungen, transparente Lieferketten und kreislauffähige Produkte.
contextil ist eine Plattform, die diese aktuellen Themen aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Die drei Kategorien längs, quer und rund stehen für die verschiedenen Dimensionen. Das Wissen über die Eigenschaften von alten und neuen Faserstoffen (längs) ist essenziell für alle, die mit Textilien zu tun haben. Die Branche (quer) steht vor großen Herausforderungen und ist ständig in Bewegung. Begrenzte Ressourcen und riesige Abfallberge erfordern es, dass Alttextilien in den Kreislauf (rund) zurückgeführt werden. Die Kategorie um die Ecke und schlägt den Bogen zu Literatur und Kunst. Denn Textil und Mode spiegelt zu jeder Zeit Kultur und Gesellschaft.
Für Fachleute, die über ihre eigene Masche der textilen Kette hinausschauen möchten. Für Nichtfachleute, die auf vielfältige Weise mit der Branche verwoben sind. Aber auch für interessierte Menschen, die mehr wissen möchten über die faszinierende Welt der Textilien, von denen sie alltäglich umgeben sind, ob als Kleidung, Sofabezug, Teppichboden, Gesichtsmaske oder Kletterseil.
Über mich

Während meines Studiums der Textiltechnik Anfang der 1990er Jahre kam ich vom Textil zum Text. Ende der 1990er wurde ich auf der Welle des Dotcom-Hypes in die Software-Branche gespült und habe dort als Technische Redakteurin in verschiedenen Unternehmen Dokumentationen konzipiert und geschrieben. Seit 2008 bin ich außerdem als Lektorin für Schulbücher tätig, mit dem Schwerpunkt Berufliche Bildung. Seit 2020 studiere ich Journalismus an der Freien Journalistenschule.
Die textilen Themen mit ihren vielfältigen Verstrickungen haben mich über die ganze Zeit begleitet, nicht zuletzt durch viele persönliche Fäden, die nach wie vor in die Branche reichen.
Was mich antreibt, ist ein ausgeprägtes Bedürfnis, hinter die Kulissen zu schauen, Mechanismen zu erkennen, Prozesse zu verstehen oder – wie bereits Schopenhauer formulierte – mir die linke Seite der gestickten Tischdecke anzuschauen.